Egal ob der Missbrauch einmalig war oder über Jahre andauerte, die Folgen dessen sind oft langwierig und massiv. An dieser Stelle möchte ich eine Auswahl möglicher Folgen darstellen (u.a. nach ICD-10).
Die Folgen können sehr vielschichtig sein, deshalb teilt man diese in Kurz- und Langzeitfolgen auf. Kurzzeitfolgen betreffen die unmittelbaren Reaktionen des Kindes, bzw. dessen unmittelbare Schädigungen, die innerhalb der ersten ein bis zwei Jahre nach Beginn des sexuellen Missbrauchs auftreten und beinhalten auch mittelfristige Folgen. Der Rahmen der Kurzzeitfolgen wir überschritten sofern die Folgen dauerhafter sind. Man spricht hier von Langzeitfolgen welche meist während der Adoleszenz bzw. im Erwachsenenalter auftreten.
Überblick über Kurzzeitfolgen:
Emotionale Folgen u.a.:
Auffälligkeiten im Sozialverhalten u.a.:
· Leistungsverweigerung oder extreme Leistungsmotivation
· Starkes Machtverhalten oder großes ohnmächtiges Verhalten
· Verlust des Vertrauens in andere Menschen
· distanzloses Verhalten (durch die Nicht-Einhaltung der eigenen Grenzen werden die Grenzen anderer nicht mehr wahrgenommen)
· Hyperaktivität
· übermäßiger Konsum von Suchtmitteln.
Somatische und psychosomatische Folgen u.a.:
· Verletzungen im genitalen, oralen, analen Bereich
· Schwangerschaften nach Eintritt der Menstruation
· Geschlechtskrankheiten
· Einnässen und /oder Einkoten
· Taubheitsgefühle und /oder Schmerzen ohne medizinischen Befund
Unangemessenes Sexualverhalten u.a.:
Darstellung einer "Folgenkette":
(F43.0) Akute Belastungs-reaktion |
Eine vorübergehende Störung, die sich bei einem psychisch nicht manifest gestörten Menschen als Reaktion auf eine außergewöhnliche physische oder psychische Belastung entwickelt, und die im allgemeinen innerhalb von Stunden oder Tagen abklingt. ..... Symptomatik u.a.:
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(F43.1) Posttrauma-tische Be-lastungs-störung |
Diese entsteht als eine verzögerte ..... Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation kürzerer oder längerer Dauer, mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde ...... Symptomatik u.a.:
Der Verlauf, mit der Dauer von wenigen Wochen bis Monaten, ist wechselhaft. In einigen Fällen nimmt die Störung über viele Jahre einen chronischen Verlauf. |
(F62.0) Andauernde Persönlich-keitsän-derung nach Extrembe-lastung |
Eine andauernde, wenigstens über zwei Jahre bestehende Persönlichkeitsänderung kann einer Belastung katastrophalen Ausmaßes folgen. Symptomatik u.a.:
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Ebenso kann der Missbrauch auch Essstörungen nach sich ziehen, dies sind u.a.:
(F50.09 )Anorexia nervosa |
Die Anorexia ist durch einen absichtlich selbst herbeigeführten oder aufrechterhaltenen Gewichtsverlust charakterisiert. Am häufigsten ist die Störung bei heranwachsenden Mädchen und jungen Frauen; heranwachsende Jungen und junge Männer, Kinder vor der Pubertät und Frauen bis zur Menopause können ebenfalls betroffen sein ..... Symptome u.a.:
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(F50.2) Bulimia nervosa |
Ein Syndrom, das durch wiederholte Anfälle von Heißhunger und eine übertriebene Beschäftigung mit der Kontrolle des Körpergewichts charakterisiert ist. Dies führt zu einem Verhaltensmuster von Eßanfällen und Erbrechen oder Gebrauch von Abführmitteln ..... |
(F50.4) Eßattacken bei anderen psychischen Störungen |
Übermäßiges Essen als Reaktion auf belastende Ereignisse, wie etwa Trauerfälle, Unfälle und Geburt. |